Father-Brown

 

Das Blaue Kreuz

The Blue Cross

Father Brown bringt ein kostbares silbernes Kreuz nach London, um die wertvolle Reliquie einigen ausländischen Priestern zu zeigen. Ihm auf der Spur ist der französische Meisterdieb Hercule Flambeau, um ihm das Kleinod abzujagen. In der Verkleidung eines Geistlichen gewinnt er das Vertrauen des leutseligen Priesters und lockt ihn in einen verlassenen Park ...

Das Unglaublichste an Wundern ist, dass sie geschehen ... In der Landschaft erhebt sich während einer zweifelhaften Fahrt ein Baum in der genauen, kunstvollen Form eines Fragezeichens ... Kurz: im Leben findet sich ein Element zauberischer Zufälligkeit, die Menschen, welche mit dem Prosaischen rechnen, ständig verpassen. Poe hat das in seinem Paradox hervorragend ausgedrückt: Weisheit sollte mit dem Unvorhergesehenen rechnen.

Hörprobe (5:36)
"Das Blaue Kreuz"
aus der Reihe "Father Brown - Das Original"
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Downloadmöglichkeiten

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Anmerkungen des Übersetzers Hanswilhelm Haefs

 

"Father Brown"

Illustration der Originalausgabe von 'The wisdom of Father Brown'

Chestertons Priester-Detektiv ist dem deutschen Publikum von Anfang an falsch als "Pater Brown" vorgestellt worden; das englische "Father" ist ebenso wie das französische "Père" Anrede an Weltgeistliche, also am ehesten mit "Hochwürden" wiederzugeben, während im deutschen Sprachgebrauch "Pater" Titel der Ordensgeistlichen ist. Da aber bei uns die Anrede "Hochwürden" weitgehend außer Dienst geraten ist, wird in dieser Neuübersetzung die englische Formel "Father Brown" unübersetzt beibehalten.

Wikipedia-Artikel: Pater Brown

Wikipedia-Artikel: G. K. Chesterton

 

"Roland"

Roland stürmt den Tempel Mahomets (P, fol. 57v) Diese Abbildung stammt aus der Heidelberger Handschrift P (Cod. Pal. germ. 112, Ende 12. Jh.).

Gemeint ist jene Gestalt Roland aus dem Sagenkreis um Karl den Großen und in diesen Sagen der wichtigste seiner 12 Paladine; der historische Roland, der Graf Hruotlant aus der Bretonischen Mark, fiel 778 in einem Nachhutgefecht gegen die Basken im Tal von Roncesvalles; er ist sonst historisch nicht weiter bekannt.

Wikipedia-Artikel: Hruotland (traditionell: Roland)

 

"der Kaiser"

Kaiser Wilhelm II

Gemeint ist der deutsche Kaiser Wilhelm II (1859–1941), letzter deutscher Kaiser und König von Preußen

Wikipedia-Artikel: Wilhelm II. (Deutsches Reich)

 

"juge d'instruction"

Untersuchungsrichter.

Wikipedia-Artikel: Untersuchungsrichter

 

Wie Father Brown aussieht?

Alec Guinness, Die seltsamen Wege des Pater Brown

Was das Äußere von Father Brown betrifft, so schreibt Martin Gardner in seiner Einleitung zu The Annoted Innocence of Father Brown: "Aus gewissen Gründen, vielleicht wegen Chestertons eigener Massigkeit oder dem Vergleich mit einem Norfolk-Kloß, stellen sich viele den Priester rundlich und untersetzt vor. Tatsächlich aber war er ein kleiner, feingebauter Mann mit einem, wie Chesterton sich ausdrückt, "blödsinnig großen Kopf". In Das Auge Apollos wird er als hässlich bezeichnet. Sein Gesicht ist rund, stumpf und vollmondähnlich mit schweren, ausdruckslosen Zügen und "Augen so leer wie die Nordsee". Sein Haar ist braun, seine Gesichtsfarbe dunkel, seine Nase kurz und dick. Wegen seiner geschwächten Sehkraft kneift er die Augen zusammen, wenn er ohne Brille liest, und gewöhnlich blinzelt er, wenn er sich in Gedanken verliert. Und manchmal beißt er nachdenklich auf seinem Finger herum wie in Das Zeichen des zerbrochenen Säbels. Er raucht gerne Zigarren und Pfeife und trinkt gelegentlich Wein und Bier."

Heinz Rühmann, Er kanns nicht lassen

In seiner Autobiographie schreibt Chesterton: "Father Browns Besonderheit war, dass er keine hatte. Sein Zweck war es, zwecklos zu erscheinen; und man könnte sagen, dass seine auffallendste Eigenschaft die war, nicht aufzufallen. Sein gewöhnliches Aussehen sollte mit seiner unvermuteten Wachsamkeit und Intelligenz kontrastieren; und deshalb machte ich aus ihm eine schäbige und formlose Erscheinung, mit einem runden, ausdruckslosen Gesicht, mit unbeholfenen Manieren usw."

 

"Denkmaschine"

Chesterton polemisiert hier wie andernorts gerne und scharf gegen jene Folgerungen der französischen Aufklärung, die den Menschen zu einem absolut berechenbaren "homme machine" erklären wollen.

 

"Schaufelhut"

Schaufelhut

Breitrandiger, auf beiden Seiten nach oben gebogener Hut katholischer Geistlicher.

 

"zölibatärer Einfaltspinsel"

Es ist darauf hinzuweisen, dass die katholische Kirchenlehre beim Begriff des Zölibats streng trennt zwischen Verstößen gegen das Gebot der Keuschheit (eine solche Sünde hat der Priester seinem Amtsbruder zu beichten und kann dann von ihm die Absolution erhalten) und dem Gebot der Ehelosigkeit (eine Ehe kann der Priester nur dem Papst beichten, und nur von ihm kann er die Absolution erhalten).

Wikipedia-Artikel: Zölibat

Wikipedia-Artikel: Keuschheit

Wikipedia-Artikel: Ehelosigkeit

 

"Privatsekretär"

The Privat Secretary war ein damals sehr erfolgreiches Stück des Boulevardtheaters.

 

"Stachelarmband"

Wahrscheinlich von Chesterton erfundener Ausdruck für eine Vorrichtung im Ärmel, die zum Austausch von Gegenständen dient.

 

"Eselspfeife ... Kreuzsprung"

Offensichtlich üble Tricks aus der Verbrecherwelt; ich konnte bisher nicht feststellen, ob Chesterton die Namen frei erfunden hat oder ob es sich um Bezeichnungen für damals reale Verbrechertricks handelt, und also auch nicht, was sie im einzelnen bedeuten.

 

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