Father-Brown

 

Die Frage der Unauflöslichkeit der Ehe bzw.
die Frage der Scheidung

 

Als Gründung der Kirche gilt der Satz Jesu, Matthäus 16, 18 und 19: "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Dir will ich die Schlüssel des Himmelreichs geben. Alles, was Du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was Du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöset sein."

Wie immer man sich nun zur Frage von Ehe und Scheidung stellen mag: Das Neue Testament sieht also mit den gleichen Worten und also der gleichen Gewichtigkeit vor, dass es der Kirche obliege, zu binden wie zu lösen. Aus ihrem Binde-Recht hat sie nun ihre Ehegesetzgebung entwickelt; ihr Löse-Recht aber weitgehend vernachlässigt. Mit anderen Worten: Ihr Ehescheidungsrecht dient bei weitem mehr ihren Machtansprüchen, ihrem Anspruch, das Leben ihrer Gläubigen bis ins Detail zu regeln und zu kontrollieren, als ihren seelsorgerischen Aufgaben.

» Zur Frage der Bibel-Übersetzungen

 

Autor: Hanswilhelm Haefs, Foto: Claus Vester, cc-live

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